Wenn ihr das Abenteuer sucht, eine ganz andere Kultur kennenlernen möchtet oder einfach nur Entspannung sucht, fahrt nach Brasilien!

Wir waren fünf Wochen dort und haben Unglaubliches erlebt – von Kulturschock über Kokosnüsse bis zu unfassbaren und aus unserer Sicht unrealistischen 15. Geburtstagen.

Unsere Reise begann am 10. Juli 2018 am Dortmunder Hauptbahnhof. Und von dort aus hieß es: Zu fünft auf nach Brasilien! Direkt am Flughafen in São Paulo, im zu der Zeit kalten Süden Brasiliens,merkten wir, wieviel entspannter und lockerer die Menschen dort alles angehen. Auch die Herzlichkeit, mit der wir von unseren Austauschfamilien empfangen wurden, und die liebevolle Art entging uns nicht.

Zu Beginn fuhren wir alle gemeinsam nach Riviera an den Strand und genossen die Sonne Brasiliens – schon einmal ein sehr schöner erster Eindruck.

In den nächsten zwei Wochen in São Paulo lernten wir unsere Austauschfamilien besser kennen, wurden in den Familienalltag integriert und erkundeten die Megacity São Paulo – die wunderschönen und weniger schönen Ecken, die zahlreichen Einkaufszentren und die bunte Hochhauslandschaft.

Das wohlhabende Leben unserer Brasilianer hat uns sehr beeindruckt – ob mit Privatjet nach Rio oder mit der Yacht über den atlantischen Ozean. Natürlich hat dieses Leben auch seine Nachteile: Man kann nicht einfach so alleine auf die Straße gehen und sich frei bewegen. Wir waren immer abhängig von unseren Familien. Aber auch das war eine Erfahrung, die sich gelohnt hat.

Wir hatten ebenfalls die Möglichkeit, die Schule unserer Austauschschüler, die Porto Seguro, eine deutsche Schule, zu besuchen. Dort ist alles ganz anders als hier bei uns am MPG. Einerseits waren wir von der selbstständigen und entspannten Art, im Unterricht zu arbeiten, und von den vielen Freizeitangeboten wie Restaurants, Shops und zahlreiche Sportplätze für die verschiedensten Sportarten begeistert. Anderseits waren wir auch von manchen Dingen sehr überrascht wie von unglaublich langen Schultagen und der nicht vorhandenen Disziplin im Unterricht, die wir einfach nicht gewohnt sind. Bei dieser Schule handelt es sich um eine sehr gut ausgestattete Privatschule, die natürlich nicht jedes brasilianische Kind besuchen kann. Deshalb war es für uns auch sehr schön einmal eine öffentliche, kostenfreie Schule, die Escola da Comunidade, zu besuchen. Es war zwar nur ein Vormittag, aber dieser war unglaublich. Wir waren von unserem Empfang überwältigt. Die Schüler dort haben sich sehr auf uns gefreut und alles sehr feierlich hergerichtet. Wir haben gemeinsam musiziert, sind künstlerisch aktiv geworden, haben Spiele gespielt und sind in die Welt der Technik eingetaucht.

Neben dem kalten São Paulo lernten wir in den letzten zwei Wochen noch weitere Orte Brasiliens kennen, die weiter im Norden lagen. Die erste Reise – wohl bemerkt eine Woche, in der wir 50 Stunden in einem Reisebus verbracht haben – ging nach Bonito und Foz do Iguaçu. Orte, die etwas wärmer waren als São Paulo und Orte, an denen wir vieles erlebten. Wir waren im saubersten und klarsten Fluss der Welt schnorcheln, sahen Krokodile, Anakondas und Rehe bei einer Safari-Tour und angelten Piranhas bei einem Bootstrip. In Foz do Iguaçu eröffnete sich uns eines der sieben Weltwunder: die atemberaubenden Wasserfälle, die sich über 3km und drei Länder – Paraguay, Argentinien und Brasilien- erstrecken. Nur anschauen reichte uns nicht aus, mit einem Speed-Boat fuhren wir direkt durch die Wasserfälle und natürlich blieb nichts trocken.

In der letzten Woche begaben wir uns mit dem Flugzeug in den heißen Bundesstaat Bahia. Der erste Stopp war Salvador mit seiner historischen Altstadt und seinen endlos langen Sandstränden. An allen Ecken verkauften Einheimische Kokosnüsse und tanzten Capoeira. Salvador – ein Ort, an dem wir in eine ganz andere, afrikanisch geprägte Welt Brasiliens eintauchten. Danach ging es nach Praia do Forte – ein kleines, idyllisches Strandörtchen mit vielen kleinen Lädchen, Restaurants und einem Schildkröten-Rettungsprojekt, welches bereits 35.000.000 Schildkröten gerettet hat.

Zum Abschluss unserer Reise bot sich uns noch ein Einblick in die Welt der Elite Brasiliens. Ein 15. Geburtstag, der uns immer in Erinnerung bleiben wird – Prinzessinnenkleider, Walzer, Zeremonien und Tanzen bis in den Morgen.

Auch wenn wir ein paar negative Erfahrungen sammelten, überwogen sehr stark die positiven. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir diese Chance genutzt haben und Brasilien in seiner gesamten Tiefe und mit seinen ganzen Facetten kennenlernen durften.

Anna E., Mara von D., Adriana R.