Studienteilnahme zu 360°-Videos im Geschichtsunterricht

Mitte Mai war es nach einigen Vorbereitungen soweit: Der bilinguale Geschichtskurs der 9f nahm an einer Studie der Lehrstühle für Geschichtsdidaktik und Psychologie der Ruhr-Universität Bochum mit dem Thema „Virtual Reality im Geschichtsunterricht“ teil. Wie der Titel bereits verrät, untersucht die Studie die Einsatzmöglichkeiten von 360°-Videos im modernen Geschichtsunterricht. Mögliche Vorteile wie das Erleben von Geschichte oder auch die Möglichkeit in Pandemiezeiten, Exkursionen, etwa zur Steinwache in Dortmund, digital zu ersetzen liegen dabei nahezu auf der Hand.

Gleichzeitig aber bringt eben dieses „Erleben“ von Geschichte doch gleich einige Probleme mit sich, allen voran die mögliche emotionale Überforderung der Schüler_innen, sowie die Gefahr der schlichten Übernahme von gezeigten Bildern als historische Realität. Genau diese Problemfelder werden in der Studie, neben dem zweifelsfrei bestehenden Potenzial genauer untersucht. Dies hatte zur Folge, dass für die Schüler_innen der kritische Umgang mit dem Medium 360°-Video im Vordergrund stand. Ebendieser kritische Umgang mit Geschichtsbildern ist für uns alle, die wir im TV, Internet oder Kino stets mit Darstellungen von Geschichte konfrontiert sind, von Bedeutung, um uns tiefgründig mit der menschlichen Vergangenheit auseinandersetzen zu können.

Die genauen Ergebnisse der Studie sind natürlich noch abzuwarten, doch deutet einiges darauf hin, dass 360°-Videos ein neues wichtiges Medium im (Schul-)Alltag und speziell im Geschichtsunterricht werden. Die Schüler_innen der 9f jedenfalls bewerteten die Teilnahme an der Studie als gewinnbringend und können sich vorstellen, in Zukunft vermehrt mit diesem Medium zu arbeiten und zu lernen. Vielleicht führen wir am MPG in einigen Jahren ja wirklich vermehrt „digitale Exkursionen“ in die entlegensten Ecken unseres Planeten durch, um den zukünftigen Schüler*Innen ganz andere Lernformen anzubieten…

Aufgrund des einsetzenden Wechselunterrichts konnte die Klasse 9a leider noch nicht am Projekt teilnehmen, wird dies aber hoffentlich schnellstmöglich nachholen können.