Künstlerische Forschung außerhalb des Unterrichts
„Ich habe die Paper Squishies gestaltet, weil mir langweilig war“, sagt der Schüler Ayman aus der 6. Klasse (2023/2024), als er uns seine Objekte zeigt.
Während Ayman bloße Langeweile als Anstoß für seine Forschungsreise sieht, sehen wir, die Kunstlehrerinnen Frau Reis und Frau Schmidt, eine ausdauernde, motivierte und akribische Arbeit mit ersten künstlerischen Ansätzen, welche aus dem Bedürfnis zu Gestalten und produzieren entwächst.
Stolz greift er in eine der Taschen, es erscheint eine Lebensmittelverpackung nach der Nächsten: „Ich mag Snacks und Knabbereien, am meisten die aus den USA stammenden.“ Vermutlich gerade deshalb, weil deren Farbe und Verpackungsgestaltung so unfassbar ansprechend ist. Das Besondere jedoch bei Aymans Arbeiten ist, dass durch die Bearbeitung und Aufarbeitung der bestehenden Packungen, neue für sich alleinstehende und wirksame künstlerische Objekte entstehen.
Der Schüler Ayman schließt sich einerseits dem in den Sozialen Medien bestehenden Trend an, andererseits begibt er sich hier auf eine eigene künstlerische Forschungsreise. Vor allem schafft er es, andere Schüler:innen von seinen Werken zu begeistern und deren Blicke beim Vorbeigehen zu fesseln. „Wie ich sie mache, bleibt natürlich ein Geheimnis!“ Die Frage nach dem „Wie?“ rückt Ayman damit in den Hintergrund, fast schon wie ein echter Künstler lässt er sich nicht auf Aussagen zur Produktion oder vermeintlichen Bedeutungen seiner Arbeiten reduzieren. Wer genau schaut, sieht die viele Arbeit, die intensive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Materialien sowie die Liebe zum Gestalten der eigenen Welt und das alles geschieht außerhalb des Unterrichts.