Anlässlich der Neuwahlen zum Bundestag nahmen die Schüler_innen zweier Sozialwissenschaftskurse der Q2 am 12.02.2025 an der Podiumsdiskussion im Deutschen Fußballmuseum teil. Auf der Sonderausstellungsfläche verfolgten sie als Teil von insgesamt 350 Schüler_innen der Dortmunder Schulen, wie sich die Direktkandidat_innen verschiedener Parteien einen verbalen Schlagabtausch um die besten Positionen und Argumente lieferten, um die Gunst des jungen Publikums zu gewinnen. 

Foto: Nico Koltermann
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Über zwei Stunden hinweg leitete die Moderation Louisa von Essen durch ein breites Spektrum gesellschaftlich und jugendpolitisch relevanter Themen. Auf das Podium geladen waren die Kandidat_innen Sarah Beckhoff (CDU), Sonja Lemke (Die Linke), Jens Peick (SPD), Hannah Rosenbaum (Bündnis 90/Die Grünen) und Levin Rybak (FDP). 

Der Schlagabtausch der Politiker_innen erstreckte sich über die folgenden drei übergeordneten Themenblöcke: Klima- und Wirtschaftspolitik; Arbeit, Soziales & Bildung; sowie Frieden, Demokratie und Sicherheit. Den Auftakt machte die Frage, welche konkreten wirtschaftspolitischen Maßnahmen notwendig seien, um die mannigfaltigen Herausforderungen der deutschen Wirtschaft so zu bewältigen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland kurz- wie langfristig gestärkt und gesichert werde. Unmittelbar damit verknüpft war die Frage, wie diese Maßnahmen den Schutz von Klima und Umwelt angemessen berücksichtigen und so die gesellschaftliche Transformation hin zur Klimaneutralität langfristig gelingen kann. 

Foto: Nico Koltermann
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Die Anwesenheit aufmerksam zuhörender und kritisch denkender junger Menschen wurde insbesondere während des zweiten Themenblocks im ganzen Saal spürbar: Auf Redebeiträge der Politiker_innen zu kontroversen Themen wie der (Um-)Verteilung von Einkommen und Vermögen oder der Einführung einer Übernahmegarantie für Auszubildende reagierten die Schüler_innen mal mit Raunen und Buhrufen, mal mit tosendem Applaus.

Neben Fragen der sozialen Gerechtigkeit wurde das Wortgefecht zu Aspekten der Asyl- und Migrationspolitik ebenfalls sehr hitzig und emotional aufgeladen geführt. Die Videobotschaft einer jungen Aktivistin von Train of Hope leitete in den Themenblock über und kritisierte dabei die politische Forderung nach Rückführungen und pauschalen Abschiebungen scharf. Ein Thema, das auch das Publikum stark bewegte und zahlreiche Anschlussfragen der Schüler_innen hervorrief. 

Während der gesamten Diskussion hatten wir nämlich die Möglichkeit, Fragen und Impulse an die Politiker_innen zu richten. In diesem Sinne fungierte eine weitere Mitarbeiterin des Jugendrings als Sprechrohr des Publikums, indem sie unsere via WhatsApp eingereichten Fragen an einzelnen Stellen in die Diskussion einbrachte. 

Zuletzt wurden die gegenwärtigen bundespolitischen Entwicklungen und Herausforderungen im Zuge der sich wandelnden Parteienlandschaft thematisiert und darüber gesprochen, welche Konstellationen und Bündnisse nach der Wahl potenziell gebildet werden könnten. 

Obwohl die eigentliche Diskussion bereits offiziell beendet war, blieb es auf dem Rückweg in der S-Bahn nicht weniger kontrovers. Offensichtlich hinterließ die Veranstaltung Spuren bei den Schüler_innen, denn es wurden nicht nur Eindrücke ausgetauscht, sondern ebenso Positionen und Argumente diskutiert. 

In Erinnerung bleibt eine gelungene Diskussion, die das junge Publikum kurz vor der Bundestagswahl bei der Bildung eigener politischer Überzeugungen sicherlich unterstützte. 

Text: Jule Krüger & Jonas Ben Mohamed (begleitende Lehrkräfte der Fachschaft Sozialwissenschaften)

Foto: Nico Koltermann
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