MPG-Mädchen erreichen bei den Deutschen Meisterschaften den 9. Platz
Am Ende des zweiten Turniertages nach sechs kräftezehrenden und teils sehr nervenaufreibenden Turnierspielen in zwei Tagen war es die pure Willensleistung der Mannschaft und eine Rettungsaktion von Luisa, die den 9. Platz bei den Deutschen Meisterschaften durch ein 3:2 gegen Bremen sicherten. Sie köpfte einen hart geschossenen Freistoß aus dem Winkel des eigenen Tores und wurde damit Sinnbild für eine beeindruckende Mannschaftsleistung, die die Mädchen im Turnierverlauf zeigten.
Als NRW-Titelträgerinnen angetreten wussten die Spielerinnen im Vorhinein nicht, wo sie leistungsmäßig im Vergleich zu den 15 anderen Mannschaften stehen. Für alle Beteiligten war es die erste Teilnahme an einer Deutschen Endrunde. Auf den sonntäglichen Anreisetag und einer sechseinhalbstündigen Anfahrt von Dortmund zur Sportschule nach Bad Blankenburg im Thüringer Wald, dem herzlichen Empfang des DFB-Organisationsteams und dem ersten Warm-Up, folgte für viele eine eher unruhige Nacht. Am Montag sollten bereits um 9.00 Uhr die Technikübungen zum ersten Spiel gegen Hessen starten. Hessen, Niedersachsen und Bremen waren die Vorrundengegnerinnen. Um in das obere Tableau der 16 Teams zu kommen und im weiteren Turnierverlauf um die Plätze 1-8 zu spielen, musste in der Vorrundengruppe mindestens der 2. Platz erreicht werden. Die Plätze 3 und 4 der Vorrundengruppe spielten weiter um die Plätze 9-16 in der sogenannten Platzierungsrunde.
Die Hessinnen gewannen den Technikteil und führten somit im Spiel bereits mit 1:0. Ebenso stark trumpften sie im 2×12 Minuten dauernden Spiel auf, ließen aber auch Chancen der MPG-Mädchen zu, die diese auch nach Ablegen der Nervosität einmal nutzen konnten. In diesem umkämpften Spiel musste sich unser Team letztlich verdient mit 1:3 geschlagen geben. Die erste leichte Enttäuschung war da. Was zu diesem Zeitpunkt keiner wusste, war, dass die Hessinnen am Dienstag die Deutsche Meisterschaft gegen die Niedersächsinnen erringen sollten. Im Turnierverlauf sprachen die Organisatoren häufig von der „Todesgruppe D“.
Die Niedersächsinnen waren im zweiten Spiel die nächsten Gegnerinnen für die MPG-Mädchen und für alle Betrachter_innen nicht nur aufgrund ihrer körperlichen Vorteile das wohl beste Team des Turniers. Nach einem misslungenen Technikwettbewerb, in dem unserer Mannschaft vermeidbare Konzentrationsfehler unterliefen, wurde das Spiel mit 0:4 klar verloren. Das war für alle Beteiligten, den Spielerinnen, Betreuern, mitgereiste Eltern und Vereinstrainerin ernüchternd. Damit war klar, dass wir nicht mehr unter die ersten acht Mannschaften kommen konnten. Nicht klar war das eigentliche Potenzial unserer Mannschaft, das sie so überzeugend zu diesem Turnier gebracht hatte.
Die Köpfe mussten nun frei werden, die Beine locker bleiben. Als gemeinsames Ziel stand nun fest, dass wir alle vier folgenden Spiele gewinnen wollten, um den 9. Platz der Platzierungsrunde zu erkämpfen. Das Motto hieß nun: „Best of the Rest“. Und dieses Ziel nahmen die MPGlerinnen mit Bravour an. Zunächst besiegten sie im letzten Vorrundenspiel ebenfalls gute Bremerinnen klar mit 5:0, was etwas zu deutlich war.
Dann folgte als Abschlussspiel des Montags ein fast schon zähes 2:1 gegen Brandenburg. Der Ball wollte trotz hoher Überlegenheit einfach nicht ins Tor, Chance um Chance wurde vertan und Brandenburg glückte mit ihrer einzigen nennenswerten Chance der 1:2 Anschlusstreffer. Somit war der erste Turniertag doch noch erfolgreich und die Stimmung hellte sich auf. Die Hälfte der Mannschaft konnte sich am späten Abend um 21.15 Uhr sogar noch auf einen Freestyleworkshop einlassen.
Am Dienstag ging es noch einmal früher um 8.30 Uhr mit den Technikwettbewerben in den „Halbfinalspielen“ der Platzierungsrunde weiter. Die Siegerinnen sollten im Anschluss das Spiel um Platz 9 bestreiten dürfen. Berlin war unser Gegner und errang zumindest im Technikwettbewerb ein 1:1 Unentschieden. Was dann im Spiel folgte war die mit Abstand beste Turnierleistung, eine Demonstration von feinem Mädchenfußball. Alle Tore, die fielen, wurden hervorragend herausgespielt oder durch sehenswerte Einzelleistungen erzielt. Der Ehrentreffer der Berlinerinnen zum 5:2 fiel nicht ins Gewicht.
Im Spiel um Platz 9 warteten mit den Bremerinnen „alte Bekannte“. Noch ein Beleg für die „Todesgruppen-These“, denn sowohl die Spiele um Platz 9-10, als auch das Finale speisten sich aus der Vorrundengruppe D. Nach einem nahezu perfekten Technikwettbewerb, der bei den betreuenden DFB-Beobachtern wiederholt die Frage aufwarf, warum wir „nur“ um Platz 9 spielten, führten die MPG-Mädchen 1:0 zu Spielbeginn. Das Spiel war dann ein Kampf, der hin und her wog und bis zur letzten Minute und Luisas Rettungsaktion dauern sollte. Mit dem guten Ende für die MPG-Mannschaft, die nach dem Abpfiff jubelnd mit den Eltern abklatschte und mit erhobenem Haupt die Medaillen bei der toll organisierten Siegerehrung in Empfang nahmen.
Insgesamt war das Turnier aufgrund des fairen Wettkampfes, der tollen Organisation und Unterbringung, der mitgereisten Eltern und nicht zuletzt wegen einer super Mädchenmannschaft ein voller Erfolg für alle Beteiligten und vielleicht ein im Schulleben einzigartiges Ereignis. Da ließen sich auch siebeneinhalb Stunden Rückfahrt und ein folgender Schultag gut verschmerzen.
Das MPG bedankt sich herzlich beim Ausschuss für den Schulsport für die tollen Trainingsanzüge, bei unserem Förderverein für die schönsten Trikots des Turniers, bei allen Eltern für die Unterstützung und den reibungslosen Ablauf vor, beim und nach dem Turnier und bei den 10 Mädchen, die mit größter Leidenschaft und ganzem Einsatz fair Fußball gespielt haben.
Had